Wenn nicht jetzt, wann dann? In einer zunehmend digitalen Welt zählt der persönliche Austausch umso mehr. Das gilt erst recht für die Schuh- und Modebranche. Und selbstredend für die ModEurop Community, die sich am 16. und 17. Oktober zur ModEurop ColourClubConference in Heidelberg getroffen hat. Der halbjährlich stattfindende Fashion Gipfel, in dessen Mittelpunkt die Erstellung der ModEurop Colour Card für die übernächste Saison steht, ist ein unverzichtbarer Termin im Kalender aller Kreativen der Schuh-, Mode- und Accessoires-Branche. Vertreter aus Industrie und Handel nutzen die Plattform, um rechtzeitig und fundiert über die neuesten Trends informiert zu sein. ModEurop Präsident und Gastgeber Karim Choukair bedankte sich bei den ModEurop Creative Directors Martin und Uta Riechers-Wuttke, die die Branche auch über die ColourClubConference hinaus mit zahlreichen spannenden und nützlichen Inspirationen versorgen: „Man kann es nicht oft genug betonen. Eure kreative Arbeit und detaillierte Recherche sind herausragend. Wir brauchen diese Unterstützung, um gute Kollektionen zu entwickeln.“ Der Blick über den Tellerrand bildet das i-Tüpfelchen der ModEurop Meetings. Dazu gehören unabdingbar inspirierende Locations wie die moderne, zukunftsweisende Unternehmenszentrale von „Heidelberg Materials“, aber auch der Tagungsort selbst: der „Tankturm“, ein imposantes, denkmalgeschütztes Industriebauwerk. „Eine tolle Location mit einer ganz besonderen Atmosphäre“, lobte ModEurop Vize-Präsident Dietmar Jost den inspirierenden Tagungsort. In jedem Fall beste Voraussetzungen, um sich mit den neuen Trends für Frühjahr/Sommer 2026 zu beschäftigen.
Nachhaltigkeit im Fokus
Mode und Nachhaltigkeit schließen sich nicht aus. Spannende Einblicke in „New Generation Materials“ gewährte Erdem Dogan, Geschäftsführer der Wastea/Scays Group. Neben „WASTEA“, einem aus Teeabfällen hergestellten pflanzen- und biobasierten Lederimitat, präsentierte Dogan weitere nachhaltige Materialien (aus Kaffee, Lavendel, Rosen u.a.), die für die Schuh- und Taschenproduktion geeignet sein könnten. Ein deutliches Signal in Richtung Nachhaltigkeit sieht Martin Wuttke auch in der Tendenz zu langlebigen, saisonübergreifenden Produkten. „Die Kunst wird es sein, diese Produkte mit Innovationskraft aufzuladen, um Wow-Effekte zu erzielen“, so der Kreative. „Emotion und Inspiration sind entscheidend. Nur mit Realismus wird kein Konsument zum Kauf angeregt werden. Es gibt Chancen ohne Ende. Wenn nicht jetzt, wann dann?“
Bei ModEurop spannt die Stimmung der Saison Frühjahr/Sommer 2026 einen Bogen von Leichtigkeit über Sportivität und Romantik bis zu Future Barock.
Aus diesen soziokulturellen Entwicklungen definieren sich die drei ModEurop Farbthemen HOLISTIC CRAFTS, VIBRANT CUTENESS und ECLECTIC CULTURES.
Geheimnisvolle Naturtöne, gepaart mit digitaler Wahrnehmung und ganzheitlicher Handwerkskunst treffen beim Thema HOLISTIC CRAFTS aufeinander. Leicht verfremdete Naturtöne werden mit artifiziell strahlenden Nuancen kontrastreich inszeniert. Recycling und Re-Design Themen werden zu kreativen Treibern. Patchwork, Häkel- und Vintage-Effekte sorgen für Innovation. Realitätsflucht gepaart mit Lebenslust und Romantik-Kitsch vs. Technik – dieser Mood umschreibt das Farbspektrum von VIBRANT CUTENESS. Gegensätze ziehen sich an: Zarte Pastelle treffen auf Naturtöne und progressive, knackige Farben. Bei den Materialien geht die Tendenz zu Leichtigkeit: Mesh, Perforationen, Reptil- und als Newcomer Straußenleder-Prägungen sowie originelle Applikationen mit Kitsch-Charakter werden die sommerlichen Schuh- und Taschenkollektionen beleben. Die Farbpalette von ECLECTIC CULTURES präsentiert sich als Festival der Kulturen: exotisch, beschwingt und ausgelassen. Das dynamische Farbszenario, bei dem Pastelle auf kräftige Colorits und Summer Darks treffen, weckt hochsommerliche Gefühle. Dekoration spielt die Hauptrolle: Pailletten, Schmucksteine, Nieten, Stickereien und Flechtungen stehen gealterten Strukturen und Glossy Finishes gegenüber.
Die ModEurop Colour Card für Frühjahr/Sommer 2026 wird ab Anfang Dezember beim Deutschen Schuhinstitut in Offenbach erhältlich sein.
Read the English text below
The ModEurop Colour Card for Spring/Summer 2026 will be available from the German Shoe Institute in Offenbach from the beginning of December or directly on the order form page on this website.
If not now, then when? In an increasingly digital world, personal interaction counts all the more. This applies all the more to the shoe and fashion industry. And, of course, for the ModEurop community, which met on 16 and 17 October for the ModEurop ColourClubConference in Heidelberg. The biannual fashion summit, which focuses on the creation of the ModEurop Colour Card for the season after next, is an unmissable date in the calendar of all creatives in the footwear, fashion and accessories industry. Representatives from industry and retail use the platform to be informed about the latest trends in a timely and well-founded manner. ModEurop President and host Karim Choukair thanked ModEurop Creative Directors Martin and Uta Riechers-Wuttke, who provide the industry with numerous exciting and useful inspirations beyond the ColourClubConference: ‘It cannot be emphasised often enough. Your creative work and detailed research are outstanding. We need this support to develop good collections.’ Thinking outside the box is the centrepiece on the cake of the ModEurop Meetings.
Focus on sustainability
Fashion and sustainability are not mutually exclusive. Erdem Dogan, Managing Director of the Wastea/Scays Group, provided exciting insights into ‘New Generation Materials’. In addition to ‘WASTEA’, a plant- and bio-based imitation leather made from tea waste, Dogan presented other sustainable materials (made from coffee, lavender, roses, etc.) that could be suitable for shoe and bag production.
Martin Wuttke also sees a clear signal in the direction of sustainability in the trend towards long-lasting, season-spanning products. ‘The trick will be to charge these products with innovative power in order to achieve wow effects,’ says the creative. ‘Emotion and inspiration are crucial. Realism alone will not persuade consumers to buy. There are endless opportunities. If not now, then when?’
At ModEurop, the mood for the spring/summer 2026 season ranges from lightness, sportiness and romanticism to future baroque. The three ModEurop colour themes HOLISTIC CRAFTS, VIBRANT CUTENESS and ECLECTIC CULTURES are defined by these socio-cultural developments.